kassette
habe selber gar keine anlage mehr. alles auf digital umgestellt. mag keinen kabelsalat mehr. trotzdem einige monate mit mixkassetten verbracht und hier auf jetzt.de wird die kunst der mixkassetten aufnahme köstlich beschrieben.
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Über das erste Stück, die ersten Minuten einer wirklich wichtigen Mixkassette darf mindestens so lange überlegt werden, wie über eine zünftige Eröffnung bei der Schachweltmeisterschaft. Das erste Stück muss einerseits so gut sein, dass es den Hörer sofort fesselt, überrascht und Lust aufs Weiterhören macht – es darf aber natürlich auch nicht das Beste der Kassette sein. Es muss, wie eine Vorspeise, signalisieren: Ich schmecke schon gut, aber warte mal, was da noch kommt. Keinesfalls darf es dem Hörer bereits bekannt sein, das hätte unweigerlich zur Folge, dass dieser die Beziehung zum Kassettenschenker auf Abgeschmacktheit und Zukunftspotential überprüft. Ausnahme natürlich: wenn es sich etwa um ein beziehungsinternes Lieblings-/Kennenlernlied handelt. Falls es so was gibt, empfiehlt es sich aber trotzdem mit einer raren, aber nicht unharmonischen Remix- oder Coverversion davon zu eröffnen, die sich den Überraschungsfaktor abgreift. Das eigentliche It-Stück kann dann gut als letzter Song oder, wenn’s schlecht läuft, auch mal mittendrin als Stimmungsbringer verheizt werden.
Über Intros gehen die Meinungen auseinander. Ein gutes Intro funktioniert wie ein warmes Tuch auf der Haut vor dem Rasieren: Es beruhigt und bereitet optimal für das Nachfolgende vor. Aber Obacht – schlechte Intros können auch Instant-Langeweile transportieren, gegen die die Kassette dann mindestens 30 Minuten ankämpfen muss. Verboten sind also allzu sphärische oder gar theatralische Intros, überhaupt Intros die andere, also Bands, auch schon als Intro benutzen.
Das erste Stück darf auch nicht zu lang sein, gute Popsongs haben drei Minuten, alles was über vier Minuten geht ist für die Eins tabu. Es sei denn, man hat sich in eine Bratschistin von den Wiener Symphonikern verliebt ...
weiter
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Über das erste Stück, die ersten Minuten einer wirklich wichtigen Mixkassette darf mindestens so lange überlegt werden, wie über eine zünftige Eröffnung bei der Schachweltmeisterschaft. Das erste Stück muss einerseits so gut sein, dass es den Hörer sofort fesselt, überrascht und Lust aufs Weiterhören macht – es darf aber natürlich auch nicht das Beste der Kassette sein. Es muss, wie eine Vorspeise, signalisieren: Ich schmecke schon gut, aber warte mal, was da noch kommt. Keinesfalls darf es dem Hörer bereits bekannt sein, das hätte unweigerlich zur Folge, dass dieser die Beziehung zum Kassettenschenker auf Abgeschmacktheit und Zukunftspotential überprüft. Ausnahme natürlich: wenn es sich etwa um ein beziehungsinternes Lieblings-/Kennenlernlied handelt. Falls es so was gibt, empfiehlt es sich aber trotzdem mit einer raren, aber nicht unharmonischen Remix- oder Coverversion davon zu eröffnen, die sich den Überraschungsfaktor abgreift. Das eigentliche It-Stück kann dann gut als letzter Song oder, wenn’s schlecht läuft, auch mal mittendrin als Stimmungsbringer verheizt werden.
Über Intros gehen die Meinungen auseinander. Ein gutes Intro funktioniert wie ein warmes Tuch auf der Haut vor dem Rasieren: Es beruhigt und bereitet optimal für das Nachfolgende vor. Aber Obacht – schlechte Intros können auch Instant-Langeweile transportieren, gegen die die Kassette dann mindestens 30 Minuten ankämpfen muss. Verboten sind also allzu sphärische oder gar theatralische Intros, überhaupt Intros die andere, also Bands, auch schon als Intro benutzen.
Das erste Stück darf auch nicht zu lang sein, gute Popsongs haben drei Minuten, alles was über vier Minuten geht ist für die Eins tabu. Es sei denn, man hat sich in eine Bratschistin von den Wiener Symphonikern verliebt ...
weiter